Der erste ganztägige Ausflug unseres Pfadfinderstammes
Gespannt und voller Erwartung haben wir uns zur ersten ganztägigen Veranstaltung am 11. Mai 2024 zum bayerischen Pfadfindertag auf den Weg gemacht. Der diesjährige Gastgeberstamm waren die Steindler Luchse. Wir, das waren 19 Kinder zwischen 6 und 18 Jahren und vier Mitarbeiter: Fuchsi, Konni, Johannes und Inge. Bereits um 7.45 Uhr haben wir uns in Markt Bibart am Bahnhof bei strahlendem Sonnenschein getroffen. Die Eltern haben die Kinder in unsere Obhut gegeben und noch ein paar schöne Fotos geschossen.
Unser Ausflug war perfekt vorbereitet. Den Kindern wurden Namensschilder mit Notfalltelefonnummer angesteckt und neongelbe Leuchthemdchen für die Zugfahrt angezogen bzw. ausgehändigt, Fahrscheine wurden besorgt. Jetzt konnte es losgehen. Der Zug fährt fast pünktlich aber relativ voll u.a. mit Fußballfans des Clubspiels in Nürnberg ein. Alle Kinder ergattern einen Sitzplatz nahe beisammen, nachdem bereits sitzende Fans uns ihre Plätze angeboten haben.
Dann Umsteigen in Nürnberg in den Zug nach München, der Ausstieg ist in Allersberg geplant, dann Umsteigen in den Bus und zu Fuß eine Wanderung bis zur Schweizer Mühle in ca. 6 km Entfernung durch schöne Natur. Daraus wurde aber nichts. Zwar quetscht sich unsere Gruppe in den Zug, da aber übervoll fährt er nicht los. Das erste Abenteuer hat begonnen. Zunächst bleiben wir hartnäckig stehen, dann entscheiden wir uns doch für die Alternative, den fast leeren Bummelzug nach Roth, und wählen dann die alternativ kürzere Wanderstrecke von Hilpoltstein zur Schweizer Mühle. Ich denke, wer weiß wofür das
gut ist.
Mit uns steigt der Stamm „Nürnberger Adler“ ein, da begegnen sich bereits bekannte Gesichter. Wir haben jetzt die gleiche Wanderstrecke. Unser Stamm geht voraus, da wir anzahlmäßig mehr sind und 5 Wölflinge, also kleine Kinder zwischen 6 und 8 dabeihaben, die die Vorhut machen. Gewandert wird auf dem Mühlenweg entlang des Flusslaufs der Roth über die Seitzenmühle zur Paulusmühle. Jetzt wird mal Brotzeit gemacht, damit auch die Rucksäcke leichter werden. Die Großen laufen noch einen kleinen Umweg über die Fuchsmühle, die Kleinen sind froh, dass es nicht mehr so weit ist.
Wir kommen auf einer großen Wiese an, einige Stämme hatten bereits übernachtet, die anderen trudeln nacheinander ein. Wir werden herzlich empfangen und an einen bereits für uns vorbereiteten Platz geleitet, noch im Schatten. Unser Fuchsi kommt von hier, seine Mutter, natürlich auch Pfadfinderin, hat für uns einen riesigen Kessel Suppe gekocht, dazu gibt es Wiener Würstchen und kalten Chai zu trinken. Auf der Wiese lagern jetzt ca. 150 Kinder, mit Pfadfindermitarbeiter insgesamt ca. 180 Pfadfinder u.a. aus Fürth, Nürnberg, Uffenheim, Nördlingen, Mering und …. auch die Laimbacher Rotmilane.
Nach dem Mittagessen, um ca. 13.00 Uhr ruft der Pastor der Gemeinde Christian Hertel zum Appell auf. Er moderiert das Treffen und hält die Andacht. Wir singen zusammen im großen Chor unser Pfadfinderlied, natürlich nach unserem Pfadfindergruß. Begeistert singen alle: Ole, Ole, Ole, Ole, Ole Ole. Die Pfadis, das sind wir, gemeinsam stehn wir hier, durch dick und durch dünn, …
Dann folgt ein Kreativspiel auf einer größeren Pfadiwiese. Wir sollen eine Menschenschlange bilden, der jüngste Pfadi vorne, der Älteste zum Schluss. Dies ergibt eine Riesenschlange von Pfadis, natürlich nach einigen Abstimmungen, zwischen 4 und 63 Jahren. Dann gruppieren wir uns paarweise und zwar der jüngste Pfadi mit dem Ältesten usw. und erhalten die Aufgabe, mit allem was wir finden ein Naturbild zu kreieren. Alle Bilder werden fotografiert und zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt, das jeder Stamm erhält. Auf dieses Poster sind wir alle gespannt.
Danach gibt es nochmals eine Pause zum Essen, Trinken und Ratschen, dann ruft uns der Pastor zum gemeinsamen Lagern in einer Runde, zum Singen und zur Andacht zusammen. Bei der Andacht wird es spannend: Er fragt die Kleinsten, ob sie denn wissen, warum am vergangenen Donnerstag schulfrei war. Die kleinen Hände schießen in die Luft: die häufigste Antwort war „der Vatertag“. Der Pastor wiegt den Kopf hin und her, na, ja nicht ganz und erklärt uns diesen Tag ganz anschaulich: Den Tag nennt man Christi Himmelfahrt. Weihnachten ist das Fest, an dem Jesus geboren wird, an Karfreitag betrauern wir den Tod Jesus, aber an Ostern feiern wir die Auferstehung, das heißt Jesus lebt. Und Christi Himmelfahrt ist der Tag, an dem unser Herr Jesus Christus mit einer Wolke hinauffährt zu Gott, seinem Vater. Von da an können die Menschen, also wir, Jesus nicht mehr sehen. Aber Jesus gibt uns bevor er in den Himmel hinauf schwebt das Versprechen: Ich werde bei euch sein alle Tage, bis ans Ende der Welt. Darauf können wir vertrauen. Pastor Hertel spricht den Segen des Herrn.
Dann macht sich unser Stamm so langsam auf den Rückweg. Alles was wir noch in den Rucksäcken haben, teilen wir im Zug, jeder gibt dem andern was ab. Einige spielen MauMau, dann singen wir nochmal unser Pfadilied aus voller Kehle, damit auch die heimreisenden Clubberer wissen, wer wir sind. Ankunft am Bahnhof mit etwas Verspätung, wo die Pfadis von ihren Eltern erwartet werden. Es war ein ereignisreicher großartiger Tag. Alle sind müde und doch irgendwie beseelt von dem Tag in dieser Gemeinschaft, zu der wir alle herzlich einladen. Wir freuen uns über jedes Mitglied.